Freitag, 28. Oktober 2011

Euro-Krise

  
 
 
Die tickende Zeitbombe wurde nicht entschärft
(http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2011/10/die-tickende-zeitbombe-wurde-nicht.html)
Donnerstag, 27. Oktober 2011 , von Freeman um 10:00
Wollen wir uns doch mal anschauen, was die EU-Kasper während der Nacht so alles beschlossen haben. Die Medien verkünden gross, die EU hätte ein umfassendes Massnahmenpaket gegen die Schulden- und Bankenkrise auf den Weg gebracht. Hervorgehoben wird, die privaten Gläubiger wie Banken und Versicherer sollen auf die Hälfte ihrer Forderungen gegenüber Griechenland verzichten. Merkel gibt sich als die Heldin und Retterin des Euros und der EU, dabei ist es wieder nur eine Verarschung, speziell der Griechen.

Bei genauer Betrachtung wurde natürlich nichts an den Problemen gelöst, sondern nur wieder in die Zukunft verschoben. Am besten finde ich die Aussage von Merkel, die Verschuldung Griechenlands wird damit bis 2020 von derzeit 170 auf 120 Prozent des BIP reduziert. Ist das alles? Das ist doch lächerlich, erst in 9 Jahren? Und 120 Prozent ist immer noch viel zu hoch, es müsste auf unter 80 gehen, damit das Land gesunden kann.

Mit Griechenland muss sofort etwas wirksames passieren. Der Staat ist pleite und die Menschen leiden jetzt unter den Sparmassnahmen und dem Wirtschaftszusammenbruch. Ausserdem, bis 2020 gibts weder den Euro noch die EU. Dann ist schon längst die Weltregierung mit einer Weltwährung etabliert. Dorthin wollen sie ja eigentlich.

Dann soll die "Schlagkraft" des Rettungsfonds EFSF von 440 Milliarden Euro auf 1 Billion vervielfacht werden, mit einem sogenannten Hebel. Aha, sie bedienen sich dabei den gleichen Beschissmechanismen wie es die Banken machen und was überhaupt zu Krise führte, blasen etwas auf was nur aus Luft besteht. Dabei ist diese Billion sowieso viel zu wenig. Es werden mindestens 2,5 Billionen benötigt, um nur einigermassen die Probleme der anderen Pleitekandidaten zu begegnen.

Da gibts ja noch Italien, Spanien, Portugal, Irland, Belgien und sogar Frankreich.

Dann möchte ich darauf hinweisen, die privaten Gläubiger SOLLEN auf die Hälfte ihrer Forderungen verzichten. MÜSSEN tun sie es ja nicht, sondern tun es nur, wenn überhaupt, freiwillig. Es wurden gar nicht alle Gläubiger gefragt, sondern nur mit wenigen gesprochen. Was ist wenn nur ein Teil Ja sagt und die anderen sich weigern? Dann ist dieser "grosse Wurf" nur ein Würflein und sowieso gleich Makulatur.

Ausserdem, es wird gar nicht auf 50 Prozent verzichtet. Schauen wir uns die Zahlen genau an:

Griechenland hat 350 Milliarden an Schulden. Davon sind 70 Milliarden sogenannte Troika-Kredite, die gar nicht vom Schnitt betroffen sind. Von den verbleibenden 280 Milliarden werden ca. 75 Milliarden der EZB geschuldet, die auch stehen bleiben. So sind ca. 205 Milliarden an tatsächlichen Schulden übrig, die einen "Haircut" unterliegen. 50 Prozent sind etwas mehr als 100 Milliarden die man Griechenland tatsächlich "nur" erlässt.

100 Milliarden von insgesamt 350 Milliarden ist aber nur ein Schuldenschnitt von 28 Prozent! Also ist das was die Merkel und ihre Hofberichterstatter verkünden eh schon wieder gelogen.

Dann muss man noch wissen, in diesen Schulden von 205 Milliarden, die einem Haircut unterliegen, sind 35 Milliarden welche griechische Pensionsfonds halten. Das heisst, den Griechen halbiert man die Rentenrücklagen, sie tragen einen grossen Teil der "Entschuldung" des Staates selber. Was für ein Beschiss!!!

Das erzählt man uns und natürlich erst recht den Griechen nicht. Wenn die hören, die EU-Führung hat ihnen gerade die Hälfte der Rente mit ihrem Beschluss gestohlen, dann gibt es noch einen grösseren Aufstand in Athen als eh schon passiert.

Dann kommt noch dazu, griechische Banken halten ca. 50 Milliarden an Anleihen. Die können sicher keinen Schuldenschnitt machen, wenn sie selber pleite sind. Der griechische Staat ist bei folgenden eigenen Banken tief in der Kreide: National BOG, EFG Eurobank, Piraeus Bank und ATE Bank.

Dann folgen erst die europäischen Banken, wie franzöische BNP Paribas, die deutsche Commerzbank, die italienische Bank Generali und die britische Royal Bank of Scotland.

Das heisst, wenn man es genau nimmt, sind nur 120 Milliarden die einem Haircut unterliegen, also erlässt man den Griechen höchstens 60 Milliarden von den insgesamt 350, was eine Reduzierung von nur 17 Prozent ist und nicht 50, wie Merkel gross erzählt.

Was aber Angie nicht so gerne verkündet, den Haircut musste man mit einer Garantie über 30 Milliarden Euro den Banken schmackhaft machen. Zusätzlich bekommen die Hellenen 100 Milliarden Euro an Notkrediten bis zum Jahr 2014. Also die Schulden türmen sich noch mehr auf und die Banken werden wieder belohnt.

Es geht aber weiter mit dem Lügenmärchen. Dieser Schuldenschnitt kann oder wird von der Finanzbranche als sogenanntes "Ausfallereignis" bewertet. Damit kommen die Credit Default Swaps (CDS) zum Tragen, also die Kreditausfallversicherungen, wenn die Gläubiger den Verlust aus dem Haircut melden.

Was bedeutet das? Erstens, die Gläubiger verlieren gar nichts oder nur wenig, denn sie bekommen den Ausfall ersetzt. Also müssen wir keine Krokodilstränen vergiessen, weil die Banken ach so grosszügig sind und Opfer bringen.

Dann zweitens, was viel schlimmer ist, es wird eine Kettenreaktion ausgelöst, denn dieser Schuldenschnitt ist ein Präsendenzfall. Jetzt werden die anderen PIIGS-Länder möglicherweise laut rufen: "Ich will auch einen Schuldenschnitt! Warum nur die Griechen?"

Würde ich jedenfalls tun. Das löst eine Lawine im Kreditwesen aus, mit Billionen die in den Bankbilanzen unsicher sind. Ach ja, das ist sowieso eine gute Idee. Wie wäre es wenn wir alle die Schulden bei der Bank haben sie fragen: "Hey, wo ist mein Haircut?" Mal gucken wie sie reagieren.

Aber es geht um was anderes. Die Kosten für die CDS oder die Kreditversicherungen werden steigen. Es wird für die überschuldeten Länder noch teuerer und schwieriger werden, Kredite zu bekommen, was sie dann noch mehr in die Zahlungsunfähigkeit treibt.

Von dem beschlossenen Schuldenschnitt sind vor allem Banken in den Ländern betroffen, die selber gefährdet sind. Wer soll die stützen? Zuerst soll es der Kapitalmarkt sein. Doch da werden die Banken schon jetzt gemieden. Dann sollen die Staaten einspringen. Doch die ertrinken schon selbst in Schulden. Die Eurotanic hat den Schuldenberg gerammt und sinkt, aber die wenigsten glauben es.



Wir sehen, die Beschlüsse des Krisen-Gipfels in Brüssel sind eigentlich eine reine Verarschung und werden ungeahnte Konsequenzen haben. Wieder haben sie nur an der tickenden Zeitbombe die Uhr etwas zurückgestellt und sie nicht entschärft. Sie tickt gnadenlos weiter, genau wie die Zinsen und Zinseszinsen, und damit die Schulden der EU-Staaten die beinhart weiter steigen.
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Banken gerettet, Deutschland bankrott










(http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/8763-banken-gerettet-deutschland-bankrott)28.10.2011
Die beschlossene Hebelung des EFSF ist eine Katastrophe für Deutschland. Auch wenn die Folgen nicht sofort sichtbar sind – sie werden mit tödlicher Sicherheit ihren Tribut fordern. ESFF bedeutet: Die Geschwindigkeit, mit der wir gegen die Wand rasen, wird erhöht.

von Michael Mross
EFSF total – wird jetzt alles gut? Wahrscheinlich nicht. Dass der Deal für die Banken kein schlechter war, sieht man an den Kursen der Bankaktien. Fragt sich nur, wer zahlt hier eigentlich in Zukunft die Zeche? Sind es die Banken? Oder ist es der Steuerzahler, der nämlich dann bluten muss, wenn die Banken selbst es nicht schaffen, die geforderte Kapitalquote zu erfüllen.
Der EFSF hilft angeblich im Notfall gehebelt  bis zu 1 Billion Euro den  Not leidenden Ländern und Banken. EINE BILLION? Woher soll das Geld kommen? Der EFSF ist nichts anderes als ein Vehikel, die Ersparnisse der Deutschen anzuzapfen! Schade, dass die Menschen hierzulande dies nicht verstanden haben. Aber die Auswirkungen werden sie in Zukunft spüren.
Alle Vereinbarungen, die bezüglich des EFSF getroffen wurden, sind theoretischer Natur. Dass Italien, Spanien, Frankreich irgendetwas garantieren können, ist sinnlos. All diese Länder werden in Zukunft runter geratet, verlieren ihre Bonität. Am Ende ist nur Deutschland übrig. Die 220 Milliarden können wir also jetzt schon ausbuchen - zuzüglich der Garantien, die ausgesprochen wurden.
Angeblich stehen deutsche Banken gar nicht schlecht da. Aber das spielt keine Rolle. In Zukunft dürfen wir dank EFSF auch die maroden Geldhäuser im Süden und Westen retten. Denn diese sind es, welche voll gefüllt sind mit Giftmüll, von dem sie sich demnächst mithilfe des Steuerzahlers entledigen. Der muss nämlich einspringen, wenn die Finanzindustrie es selbst nicht schafft.
Neben einer höheren Kapitalquote droht den Geldhäusern noch viel schlimmeres Ungemach: EU-Banken müssen auf der Passivseite bis 2014 über fünf Billionen Euro refinanzieren. Wo dieses Geld her kommen soll, ist völlig rätselhaft. Es scheint völlig ausgeschlossen.
In Europa gibt es rund 7500 Banken. Kritischen Berechnungen zufolge werden davon in den nächsten Jahren mindestens 2500 Pleite gehen. Die Analysten von GEAB sehen die Bankenlandschaft in einem extrem desolaten Zustand, welcher schon bald seinen Tribut fordert: „Das Schafott ist nunmehr errichtet und mindestens jede zehnte Bank in den westlichen Staaten wird in den nächsten Quartalen die Stufen zu ihm hinaufsteigen.“
Wir dürfen also gespannt sein, wer dann bluten wird. Nach meinen Gesprächen mit Bankinsidern lautet die Prognose für fast jede europäische große Bank: Aktienkurs 1 Euro, bzw. 1 Cent. Auch die deutschen Banken dürften davon betroffen sein. Grund: es wird für die Finanzhäuser praktisch unmöglich, die nötigen Kapitalerhöhungen durchzuführen, um die geforderte Eigenkapitalquote zu erfüllen. Hinzu kommen noch drastische Abschreibungen aufgrund einer zu befürchtenden Rezession in 2012.
GEAB: „Der katastrophale Zustand des Weltfinanz- und Wirtschaftssystems wird im ersten Halbjahrs 2012 eine «Dezimierung der Banken in den westlichen Staaten» provozieren. Ihre Erträge brechen ein, ihre Bilanzen stecken voller Scheinwerte, ihre Geschäftspraktiken wollen die Staaten einer schärferen staatlichen Kontrolle unterwerfen, einigen Banken droht sogar die Verstaatlichung, und ihr Erscheinungsbild in den öffentlichen Meinungen ist auf dem Tiefpunkt.“
Die Bankenmisere – ein Spiegelbild des kaputten Geldsystems – ist allerdings nicht nur ein europäisches Phänomen. Banken weltweit sind praktisch am Ende. Sie werden demnächst alle verstaatlicht werden müssen. Doch anders als mancher Politiker (besonders linke und grüne) nun vielleicht meint, ist dies kein Grund zum Jubeln. Im Gegenteil. Mit der Verstaatlichung der Banken wandern natürlich auch die uneinbringbaren Schulden der Finanzhäuser ins Staatsportfolio. Was das für die Verschuldungsquote der Länder bedeutet, dürfte klar sein.
Mit der Verstaatlichung der eigentlich bankrotten Banken rückt auch der Staat der Pleite näher. Mir ist nicht erklärlich, wie Deutschland die ausstehenden Kredite maroder Finanzhäuser schultern soll, ohne selbst daran pleite zu gehen. Umso schlimmer die Situation, daß Deutschland jetzt praktisch für alle Problembanken in der Euro-Zone haftet – dem EFSF sei Dank.
Wenn demnächst in der Südschiene ein Haus via EFSF gerettet wird und die Gelder nicht ausreichen, dann wird halt „gehebelt“. Und wenn die Südschiene für den Hebel nicht mehr gerade stehen kann, wer bleibt dann wohl noch übrig?
Der vom EU-Gipfel beschlossene totale EFSF ist das, was auch alle anderen „Rettungsmaßnahmen“ vorher waren: reine Makulatur. Nichts als Augenwischerei. Es ist keine Problemlösung, sondern eine Verschleierung und Übertünchung der Probleme.
Das Pulverfass, auf dem wir sitzen, wurde nicht entschärft. Im Gegenteil: es wurde noch zusätzliches Pulver hinzugefügt. So wird dieses explosive Gemisch in Zukunft eine noch größere Sprengkraft entfalten. Die Explosion wird so verheerend sein, dass sie alles in den Abgrund reißt. Und nur eines ist sicher: Die Lunte brennt schon.

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